Ernährungstrends – Was steckt wirklich dahinter?


Ein stetig wachsendes Angebot an Lebensmitteln, eine Vielzahl an Einkaufsmöglichkeiten und ein „Dschungel“an (Produkt-) Labels stellen den heutigen Konsumenten vor eine große Herausforderung. Doch nur wenige von uns verfügen über genügend fachspezifisches Wissen, um dieser Informationsflut gerecht zu werden.

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Um Klarheit darüber zu schaffen, warum sich einige, scheinbar konträre, Ernährungstrends in der Gesellschaft durchsetzen konnten, beleuchten wir kurz die Entstehung von Trends.

  1. Identifikation und soziale Zwänge – Die Nahrungsaufnahme stellt mehr als nur die Zufuhr von Nährstoffen dar. Es besteht ein enger Bezug zwischen Essen und Individualisierung. Eine Vielzahl von Ernährungssoziologen und -wissenschaftlern behauptet sogar, dass die Ernährung sich zu einer Art „Ersatzreligion“ entwickelt hat, die eine bedeutsame Orientierung im Leben verkörpert. All das geschieht unter einem sozialen Zwang, um sich innerhalb der Gesellschaft zu positionieren.
  2. Gesundheit – Eine Vielzahl von Menschen entscheidet sich aus gesundheitlichen Gründen für eine Umstellung des Ernährungsplans. Ihrer Meinung nach stellen ausgewählte Lebensmittel eine Gefahr für ihre Gesundheit dar, die es zu reduzieren gilt. Über die Medien und die Industrie wird dem Verbraucher vermittelt, was er unter gesund oder ungesund zu verstehen hat.
  3. Medien – Die Medien gelten in unserer Gesellschaft als (Haupt-) Informationsquelle. Sie fungieren als geeignete Institution, um die neuesten ernährungswissenschaftlichen Erkenntnisse aus Forschung und Wissenschaft zu übermitteln. Dabei werden wir mit Plakaten, TV-Spots, Werbeanzeigen, TV-Shows und vielen weiteren Werbeinstrumenten konfrontiert. Dadurch wird sichergestellt, dass bestimmte Zielgruppen zu jeder Zeit an jedem Ort über die aktuellsten Themen und Trends informiert werden.

Ernährungstrends sind in ihrer Fülle und Reichweite als gesellschaftskritisch zu bewerten. Zu oft werden Informationen weitergetragen, die lediglich als These zu bewerten sind, wissenschaftlich jedoch nur mit „es besteht die Wahrscheinlichkeit“ oder „es besteht die Möglichkeit“ bestimmt werden können.

Trotzdem sind Ernährungstrends wichtig und ihnen können zahlreiche Vorteile zugesprochen werden:

  • Verstärktes Bewusstsein über die Bedeutung von Lebensmitteln
  • Aufklärung über Nachhaltigkeit, Massentierhaltung und ernährungsbedingte Krankheiten
  • Praktische Hilfen zur Verbraucheraufklärung
  • Lebensmittelkennzeichnung gewinnt an Bedeutung

Mein Tipp: Trends sind vergänglich, und dass aus gutem Grund. Für die einen können Ernährungsweisheiten ein Segen sein, für andere genau das Gegenteil bewirken. Bevor Sie Trends folgen, informieren Sie sich immer über seriöse Medien, oder den/die Ernährungsberater/in Ihres Vertrauens, über die Vor- und Nachteile gewisser Ernährungsweisen. Ihr Körper wird es Ihnen danken!